Alterssicherung
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“Finanzielle
Ungewissheit im Alter kostet Lebensqualität. Der Ruhestand muss
kalkulierbar bleiben – für ältere wie jüngere Menschen.”
• Viele Menschen sind besorgt. Sie fragen sich: Was wird, wenn ich
älter bin und nicht mehr arbeite? Der Eindruck, das Alter sei nicht mehr
planbar, beeinträchtigt das Lebensgefühl schon in jüngeren Jahren. Das
darf nicht sein. Alle Generationen benötigen stabile Bedingungen, die
das Alter kalkulierbar machen.
• Bislang sind wir mit unserem System der Alterssicherung gut gefahren.
Die Beschäftigten zahlen für die Rentner, das hat sich bewährt, auch in
schwierigen Zeiten. Deswegen halten wir an dem bewährten
“Umlageverfahren” fest. Allerdings: In Zukunft müssen die Beschäftigten
für mehr Rentner aufkommen als bislang. Und weil wir länger leben,
beziehen wir im Alter auch länger Rente.
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Es vergeht fast keine Woche, in der nicht ein
neuer Vorschlag für eine Rentenreform auf den Tisch kommt. Ob Professoren
oder Journalisten aus der zweiten Reihe oder selbst ernannte Experten -
jeder meint, den Stein der Weisen erfunden zu haben.
Ergebnis: Verunsicherung und Vertrauensverlust.
Mit diesem Durcheinander muss Schluss sein, damit ist niemandem gedient.
Gefragt sind Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit. Die Rente muss
kalkulierbar bleiben.
Die
Positionen der IG BCE sind klar und eindeutig. Die Kernpunkte:
Die
Alterssicherung in Deutschland ruht auf drei Säulen: die gesetzliche
Rentenversicherung, betriebliche und tarifliche Alterssicherung
und private Altersvorsorge. Dabei bleibt es.
Die
gesetzliche Rentenversicherung muss ein Niveau garantieren, das deutlich
oberhalb der Sozialhilfe liegt und sich nach den geleisteten Beiträgen
richtet. Die gesetzliche Rente muss auch für diejenigen attraktiv bleiben
die mittlere und höhere Einkommen beziehen. Armut nach einem erfüllten
Arbeitsleben - das muss ausgeschlossen sein, das wird es mit der IG
BCE nicht geben. Eine abermalige Niveauabsenkung macht die IG BCE nicht mit.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen auch künftig in einen Topf ein. Die
paritätische Finanzierung muss Grundlage der Rente bleiben. Die Schraube
darf allerdings nicht überdreht werden. Ein Beitragssatz von über 22 Prozent
ist kaum zu verkraften.
Das Umlageverfahren (Die Beschäftigten zahlen für die Rentner) hat sich
bewährt. Dieses System hat Weltkriege, Wirtschaftskrisen und Inflationen
überstanden. Die IG BCE hält am Umlageverfahren fest. Eine Steuerfinanzierte
Grundsicherung hat demgegenüber nur Nachteile und ist sozial nicht gerecht.
Die
IG BCE ist für den Aufbau und - wo bereits vorhanden - für eine Stärkung der
zweiten Säule in der Altersicherung. Betriebliche und überbetriebliche
Modelle werden immer wichtiger. Sie sichern den Lebensstandard im Alter.
Tarifverträge unterstützen diesen Prozess, in einigen Branchen ist die IG
BCE schon ein gutes Stück vorangekommen.
Nun sollen die Krankenversicherugsbeiträge auf Betriebsrenten verdoppelt
werden. Dagegen wehren wir uns, dies kann nicht das letzte Wort sein. Die
Sache wird geklärt - notfalls vor dem Bundesverfassungsgericht.
Nur
wer die ersten beiden Säulen genau kalkulieren kann, der kann entscheiden,
was er darüber hinaus für seine Altersvorsorge tun will.
Die
hohe Arbeitslosigkeit reißt Löcher in die Rentenkassen. Die beste
Rentenreform wäre ein deutlicher Rückgang der Erwerbslosen. Gefordert sind
vor allen die Wirtschaft und die Politik. Arbeitgeber und Gewerkschaften
müssen dies tarifpolitisch begleiten.
Beschäftigungssicherung und -förderung ist ein Schwerpunkt der Tarifpolitik
der IG BCE.
Das
Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern ist nicht mehr stimmig.
Nach 1989 kamen 52 Rentner auf 100 Beschäftigte. Heute sind das 67 Rentner
auf 100 Beschäftigte. das kann kurzfristig nicht ins Lot gebracht werden.
Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt bei 65 Jahren. Tatsächlich gehen
die Menschen mit gut 62 Jahren in Rente. Würde diese Schere geschlossen,
brächte dies eine erhebliche Entlastung der Rentenversicherung mit sich.
Vorraussetzung ist eine bessere - sprich - altersgerechte -
Arbeitszeitgestaltung.
Erforderlich ist nicht zuletzt eine mittel- und langfristig angelegte
familienpolitische Initiative. Es müssen mehr und bessere Möglichkeiten
eröffnet werden, Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können.
Impressum
Industriegewerkschaft Bergbau Chemie und Energie
Königsworther Platz 6
30167 Hannover
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