Mehr Geld -
Tarifabschluss erzielt
3,6 Prozent höhere Entgelte
plus 0,7 Prozent Einmalzahlung
plus 70 Euro Pauschalbetrag
Fortsetzung der Ausbildungsoffensive
Lahnstein (8. März). Die Entgelte
in der chemischen Industrie steigen um 3,6 Prozent. Zudem
erhalten die 550.000 Beschäftigten eine Einmalzahlung von 0,7
Prozent und eine Pauschalzahlung von 70 Euro (Auszubildende 20
Euro). Weiter haben sich IG BCE und Chemie-Arbeitgeber darauf
verständigt, die Ausbildungsoffensive fortzusetzen. Dieses
Tarifpaket wurde in der zweiten bundesweiten Verhandlungsrunde
geschnürt.
IG-BCE-Verhandlungsführer
Werner Bischoff: „Prozentzahl und Einmalzahlung ergeben ein
Einkommensplus von 4,3 Prozent. Das ist in Ordnung, das ist ein
anständiger Kompromiss. Das Ergebnis entspricht der
Branchenlage, auch die Belange der weniger gut verdienenden
Unternehmen sind dabei berücksichtigt. Die Arbeitgeber haben
sich deutlich bewegt, dies ist sicherlich auch auf die massiven
Proteste in den Betrieben zurückzuführen. Es ist gut, dass wir
die gemeinsamen Anstrengungen in der Ausbildungsfrage auf einem
sehr hohen Niveau fortsetzen. 2007 und 2008 werden für das erste
Ausbildungsjahr insgesamt 16.800 Ausbildungsplätze angeboten.
Arbeitgeberverband und IG BCE werden damit ihrer
gesellschaftlichen Verantwortung gerecht."
Die
Vereinbarungen im Einzelnen:
Einkommen
Der neue Tarifvertrag läuft
über 14 Monate. Für den ersten Monat wird ein Pauschalbetrag von
einheitlich 70 Euro (Auszubildende 20 Euro) gezahlt.
Anschließend werden die Entgelte und Ausbildungsvergütungen für
13 Monate um 3,6 Prozent angehoben. Außerdem erhalten die
Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 0,7 Prozent eines
Monatsentgelts multipliziert mit 13.
Die Vertragslaufzeit beginnt
regional unterschiedlich: In den Tarifbezirken Rheinland-Pfalz,
Nordrhein und Hessen rückwirkend zum 1. Januar, es folgen
Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen/Bremen,
Schleswig-Holstein/Hamburg und Berlin zum 1. Februar, sowie
Nordost und das Saarland zum 1. März.
Die Einmalzahlung von 0,7
Prozent wird spätestens zum 30. Juni 2007 wirksam, der
Auszahlungstermin kann jedoch auch vorgezogen werden. Es gilt
eine Öffnungsklausel. Unternehmen in einer wirtschaftlichen
schwierigen Lage können den Betrag senken oder ganz aussetzen.
Voraussetzung ist die Zustimmung der Betriebsräte.
„Zukunft durch Ausbildung"
IG BCE und
Chemie-Arbeitgeber setzen ihre gemeinsamen Anstrengungen in der
Ausbildungsfrage fort. Der 2003 geschlossene Tarifvertrag
„Zukunft durch Ausbildung" wird bis 2010 fortgeschrieben. Damit
werden 2007 und 2008 für das erste Ausbildungsjahr insgesamt
16.800 Ausbildungsplätze angeboten. Die Ausbildungsplatzzahlen
für die Jahre 2009 und 2010 werden im Rahmen der
Tarifverhandlungen festgelegt.
IG BCE und
Chemie-Arbeitgeber hatten 2003 vereinbart, das
Ausbildungsplatzangebot bis 2007 stufenweise um 7 Prozent zu
erhöhen. Die vereinbarten Zielzahlen wurden nicht nur
eingehalten, sondern übertroffen. Aus dem Tarifvertrag „Zukunft
durch Ausbildung" ist eine Erfolgsstory geworden.
IG-BCE-Verhandlungsführer
Werner Bischoff: „Vom kommenden Jahr an wird die Zahl der
Schulabgänger deutlich sinken. Vor diesem Hintergrund ist es ein
Erfolg, wenn wir das jetzt erreichte hohe Ausbildungsplatzniveau
in der chemischen Industrie stabilisieren. Es kommt jetzt
insbesondere darauf an, die Zahl der ausbildenden Betriebe zu
erhöhen. Die Fortschreibung des Tarifvertrags ist ein klares
Signal, die jungen Leute haben in der chemischen Industrie gute
Perspektiven. Wir leisten zugleich einen Beitrag zur
Zukunftsfähigkeit der Branche."
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